Das Buch in 3 Sätzen
- Konzentriere dich auf die wichtigen Dinge deines Lebens und eliminiere die Unwichtigen.
- Ein System hilft dir bei der Ausführung deiner Aufgaben und dem Erreichen deiner, für dich, essentiellen Ziele.
- Die 3 Wahrheiten eines Essentialsten sind: „Ich wähle“, „Nur wenige Dinge sind wichtig“ und „Ich kann vieles, aber nicht alles“.
Impressionen
Dieses Buch hat mich daran erinnert, mich auf die wichtigen Dinge des Lebens zu konzentrieren. Es hat mir vor Augen gehalten, dass ich häufig zu viele Dinge auf einmal/gleichzeitig mache und zu viele Prioritäten auf einmal habe.
Wer sollte es lesen?
Ich denke jeder Mensch sollte „Essentialismus“ lesen. Wir leben in einer Welt, in der wir vor zu vielen Entscheidungen täglich stehen. Dafür sind wir Menschen nicht ausgelegt. Das Buch gibt Erklärungen und hilfreiche Ansätze, wie wir uns das Leben einfacher machen können, indem wir unseren Fokus und unserer täglichen Priorität bewusst werden.
McKeown zeigt uns auf, wie wir lernen können mit unserer begrenzten Energie und Zeit umzugehen und uns auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren können – egal, ob beruflicher oder privater Kontext.
Wie hat das Buch mich verändert?
- Es hat mir deutlich gemacht, dass ich mir zu viele Aufgaben täglich aufgebürdet habe – auch wenn ich bereits versucht habe, die Anzahl zu beschränken.
- Es gibt nur eine Priorität. Keine zwei, drei oder fünf. EINE. Das habe ich direkt, nachdem ich das Kapitel gelesen habe, in meinem Bullet Journal umgesetzt. Seitdem habe ich nur noch eine Aufgabe pro Tag, die Priorität vor allen anderen hat. Spoiler: es hilft sehr!
- Das Buch hat mir bewusst gemacht, dass Multitasking möglich ist. Multifokus jedoch nicht.
- „Ist dies das Allerwichtigste, was ich mit meiner Zeit und meinen Ressourcen jetzt machen sollte?“ – McKeown hat mir bewusst gemacht, dass ich mir diese Frage mehrmals am Tag stellen muss.
Meine Top 3 Quotes
- „[…] der Essentialismus ist ein disziplinierter, systematischer Ansatz, mit dem wir herausfinden können, wo wir den größten Beitrag leisten können, und der dann die Ausführung dieser Dinge fast mühelos macht.“
- „Die überwältigende Realität ist: Wir leben in einer Welt, in der fast alles wertlos ist und nur sehr wenige Dinge exponentiell wertvoll sind.“
- „Die größte Freiheit ist, die eigenen Grenzen festzulegen.“
Zusammenfassung & Notes
Was ist Essentialismus?
- „Beim Essentialismus geht es darum, ein System für den Umgang mit dem Kleiderschrank in unserem Leben zu schaffen.“
Es geht nicht darum, mehr zu schaffen in weniger Zeit, sondern stattdessen nur die richtigen Dinge zu machen. Wir lernen, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden und so mehr vom Leben zu haben.
Das Mindset – die Essenz eines Essentialisten
- Ein Essentialist wählt aus. Wir sagen viel zu oft, „Wir müssen xy machen.“ und geben somit unser Recht zum Auswählen unserer Aufgaben ab. Damit lernen wir hilflos zu sein und werden zu Figuren, die nur noch machen, was andere sagen (wie die grauen Männer in „Momo“ von Michael Ende). Stattdessen sagt ein Essentialist „Ich wähle xy zu machen.“. Eine Wahl zu treffen, ist nicht immer einfach und eine Wahl zu haben auch nicht. Für mich macht es bereits den großen Unterschied, dass ich, seit ich selbständig bin, aussuchen zu können für wen und was ich arbeite.
- Das meiste ist unwichtig. „Weniger ist mehr“ trifft in vielen Dingen zu, die wir im ersten Moment für unglaublich wichtig gehalten haben. Wie viele Aufgaben hast du in deinem beruflichen Alltag bereits fertiggestellt, die am Ende nicht benötigt worden sind? Bei der abendlichen Migration in meinem Bullet Journal schaue ich die unerledigten Aufgaben jetzt aus einem anderen Blickwinkel an – sind die wirklich so wichtig? Bringen sie mich weiter? Übrigens kann hierbei auch gerne das Pareto-Prinzip angewendet werden (20% Input ergeben 80% Output).
- Welches Problem möchte ich? Hast du schon einmal einen Termin angenommen, obwohl du bereits zum selben Zeitpunkt einen anderen hattest? Dann weißt du wahrscheinlich, was ich hiermit meine. Wir können nicht beides haben und es gibt auch keine Lösung – die einzige Frage ist, welches Problem wollen wir haben? Sagst du im letzten Moment bei einem Termin ab oder bist du nur kurz (und wahrscheinlich hektisch) bei beiden? Ich lerne daraus, noch viel ehrlicher mit mir selbst zu sein, wenn ich in Situationen komme, in denen sich Aufgaben/Termine überschneiden.

Die Roadmap für das konsequente Streben nach weniger
Die Roadmap besteht aus Erforschen, Eliminieren und Ausführen (englisch: explore, eliminate and execute). Jeder Einzelschritt ist bereits für sich wichtig, zusammen bilden sie jedoch eine perfekte Symbiose – denn es ist nicht eine Einbahnstraße, sondern einen Kreis. Es endet nicht mit dem Ausführen, sondern es geht mit dem Erforschen wieder los.
Erforschen
Wir Menschen haben so viele unterschiedliche Ziele und Optionen, die uns zur Verfügung stehen. All diese muss jeder Mensch für sich selbst bewerten, denn wir sind Individualisten und haben alle unterschiedliche Ziele und Optionen, die für uns wichtig sind.
Beim Erforschen schaut sich der Essentialist diese genauer an und hinterfragt sich selbst. Ob im privaten oder beruflichen Kontext – bei diesem Step sind vor allem Raum und Langeweile gefragt. Mit Raum meine ich, Zeiten, in denen keine Unterbrechungen vorkommen. Denn unsere Köpfe können besonders gut dann neue Wege beschreiten, wenn sie nichts ablenkt und du deine Gedanken einfach wandern lässt. Das können Zeiten sein, die du dir blockst und dein Telefon stumm oder ausgeschaltet sind, aber auch z.B. spätabends, wenn keine mehr wirklich versucht dich zu erreichen.
Eliminieren
Beim Eliminieren geht es darum, die Sachen zu streichen, die dich nicht weiterbringen. Wozu sagst du nein? Welche Aktivitäten stimmen nicht damit überein, was du erreichen möchtest?
Helfen tut hier, nicht direkt ja oder nein zu sagen, sondern im Kopf langsam bis 5 zu zählen und dann zu antworten. Oder sich andere Strategien zurechtzulegen, bei z.B. Terminen: „Ich schaue in meinen Kalender und gebe dann eine Rückmeldung.“. Aber auch Strategien, wie du „Nein“ sagen kannst.
Ausführen
Der letzte Step dieser Roadmap ist das Ausführen. Damit ist gemeint, dass die nun übriggebliebenen, wichtigen Dinge mit möglichst wenig Anstrengung umgesetzt bzw. ausgeführt werden sollen.
Während Nicht-Essentialisten hier die Ausführung forcieren und dann gerne einmal vor Problemen stehen, bauen Essentialisten sich Systeme, mit denen sie die Probleme vermeiden.
Themen hier sind z.B. Zeit-Puffer (bei Aufgaben, zwischen Terminen etc.), Vorbereitung (welche Schritte fallen an, was sind Hürden, die überschritten werden müssen, wie können diese im Vorfeld vereinfacht werden) und Routinen.
Aus dieser Roadmap nehme ich für mich mit, dass ich mir mehr Zeit nehme, um mich damit auseinanderzusetzen, was mir im Moment eigentlich wichtig ist. Ich möchte das erlernte auch bei der Umsetzung von kreativen Projekten mehr beachten. Rückblickend habe ich mir z.B. Kooperationen eher unter Zeitdruck ausgedacht – mit dem Wissen, dass ich mit mehr Zeit auch mehr Kreativität hinein hätte stecken können.
Aus den Schritten Eliminieren und Ausführen habe ich nicht sehr viel mitgenommen. Hier fand ich es vor allem gut, dass mir das alles noch einmal ins Bewusstsein geholt worden ist. Für 2022 habe ich bereits angefangen, aufzuschreiben, welche Themen und Aufgaben ich aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehr machen möchte. Aber auch, was ich ändern möchte, um mir das Leben zu erleichtern. So werde ich für verschiedene Aufgabengebiete (Finanzen, Besuch bei Kund*innen vor Ort, Kooperationsshootings) designierte Tage in der Woche haben. Das bedeutet, dass ich mich viel besser auf die jeweiligen Aufgaben fokussieren kann. Ich werde mir auch das Leben damit erleichtern, mich auf meinen Blog zu konzentrieren. Mehr Blogposts zu schreiben und aus diesen dann Content für meine anderen Plattformen wie Instagram zu ziehen (seien wir ehrlich, 2.200 Zeichen sind häufig einfach zu wenig…).
Das Buch, welches ich vor „Essentialismus“ gelesen habe, war die „Bullet Journal Methode“ von Ryder Carroll. Ungeplant waren diese beiden Bücher in dieser Kombination eine glückliche Fügung. Lange Zeit bin ich um das System „Bullet Journal“ herumgeschlichen. Seit einigen Monaten nutze ich nun meines und bin richtig zufrieden. Das hätte ich vorher nicht gedacht!
Mit dem Wissen von „Essentialismus“ und alles, was ich mir daraus an Learnings gezogen haben, wird mein Bullet Journal von Tag zu Tag ein besseres Helferlein.