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Muss Silvester immer laut und bunt sein?

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Silvester ist noch nie mein Lieblingstag gewesen. Ich tue mich auch heute noch schwer, wieso dieser Tag so extrem gefeiert werden muss. Das heißt nicht, dass ich das manchmal nicht tue, brauchen tue ich es jedoch nicht... Den Jahreswechsel 2018/19 habe ich zu Hause verbracht. Alleine. Diesen Text habe ich danach geschrieben und bis heute noch nicht veröffentlicht. Vielleicht regt er dich zum Nachdenken an.
Silvester-Feuerwerkt im Himmel
© Dimitry Anikin/pexels.com

Inhaltsübersicht

Das vergangene Jahr entspannt ausklingen lassen, auf das neue Jahr anstoßen. Ja, das hört sich nach einem schönen Silvester an! Doch die Realität ist häufig anders – Stress, Hektik, lautstarke Explosionen wie im Krieg. Muss das sein?

Hätte ich diesen Text kurz nach Mitternacht des 01. Januars 2019 geschrieben, hätte er ungefähr so begonnen:

„Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

zuerst wünsche ich Ihnen ein frohes neues Jahr! Ich hoffe vom ganzen Herzen, dass Sie weitaus besser als ich in das Jahr 2019 starten konnten. Bei mir war es laut, als wenn ich mitten auf einem Kriegsschauplatz im Bett liege. Mir kamen (und kommen noch immer) die Tränen, wenn ich darüber nachdenke, wie der Großteil meiner Mitbürger die Umwelt verschmutzen und es morgen wahrscheinlich nicht einmal für nötig halten, aufzuräumen. Stattdessen liegen sie lieber im Bett oder auf der Couch kurieren ihren Kater aus, schmeißen Neujahresvorsätze direkt über den Haufen und fressen sich die Wampe voll. […]“

Ja, ich war wütend. Sauer. Voller Emotionen. Und ich bin es immer noch. 

Noch nie war ich der größte Fan von Feuerwerk. Ich möchte nicht bestreiten, dass es nicht schön anzuschauen ist! Allerdings ist mir diese Menge und Lautstärke der gezündeten Feuerwerkskörper inzwischen viel zu viel.

Als Kinder hatten wir Wunderkerzen und Knallerbsen. Standen nach dem Raclette essen an der Straße und schauten den zwei/drei Familien in der Straße dabei zu, wie sie fünf Minuten lang Raketen in die Luft schossen.

Jahr für Jahr wurde es mehr Feuerwerk und irgendwann konnte ich es nicht mehr richtig genießen. In meinem Auslandsjahr erlebte ich das erste Mal, dass es auch anders möglich ist. Es gab ein großes Feuerwerk für alle im Hafen von Wellington. Die Kiwis und Touristen, Groß und Klein, standen am Kai und beobachten das Schauspiel mit großen Augen!

Keiner, wirklich keiner, brauchte sich davor zu fürchten, dass in jedem Moment ein Böller in der Menschenmenge losgeht!

Warum, zum Teufel, ist so etwas hier nicht möglich?

Warum dreht sich hier alles um Konsum, um Gewinn? Warum macht sich kaum jemand Gedanken über die Folgen, Schäden und Kosten der Silvesternacht gegenüber der Umwelt und den Menschen?

Es geht nicht nur um Hund, Katze, Maus, die als Haustiere gehalten werden. Unsere Natur mit ihren Pflanzen und Wildtieren sind um einiges stärker betroffen! Wir Menschen lebten einstmals im Einklang der Natur. Ein Geben und Nehmen war es. 

Mir ist völlig bewusst, dass wir da nicht wieder zurückkommen werden. Ich möchte es auch gar nicht! Den Komfort, dass ich ein Dach über dem Kopf habe, ein festes Bett, Essen und Trinken auf dem Tisch, sowie etwas zum Anziehen habe, möchte ich nicht missen. 

Auch geht es um die Wildtiere, die kaum einer in der Stadt auf dem Zettel hat. Viele dieser Tiere stecken um Neujahr herum noch im tiefsten Winterschlaf! Dadurch, dass sie andere Frequenzen als wir Menschen hören, nehmen sie die Feuerwerkskörper anders wahr, wachen auf und im Schlimmsten Fall kann das über kurz oder lang zu deren verenden führen.  

Wir Menschen machen ihnen sowieso das Leben jeden Tag schwerer! Wir nehmen ihnen Lebensraum weg, dadurch dass wir ihn verbauen oder verschmutzen. Können wir nicht einmal den Tieren auch etwas wiedergeben? Sie werden es uns danken.

Für mich sollte das neue Jahr nicht hektisch starten. Genau deswegen habe ich mich Silvester 2018/19 dafür entschieden, diesen alleine zu Hause auf der Couch zu verbringen. Bereits die Tage zwischen den Jahren, war ich zu 95% alleine. Du glaubst mir gar nicht, wie gut das tat! 

Dann kam der 31. Dezember 2018: am Vorabend überlegte ich noch, ob ich mir Berliner kaufen beim Bäcker sollte. Entschied mich für nein und somit schlief ich aus. Nur leider kam mir um 10:30 Uhr, dass ich nicht genug Mehl hatte – musste ich wohl doch noch einmal los. Damit ging der Stress los. War es Stress oder war es Hektik? Mir war egal, wie voll dieser Laden war oder das ich anstehen musste. Denn ganz klar: erstens, hatte ich selber schuld, dass ich noch einmal losmusste und zweitens, rief nur meine Couch nach mir. 

Was mir aber Stress verursacht hat, waren die anderen Menschen im Laden. Wieso verlegen Menschen ihren Großeinkauf auf den letzten Tag des Jahres? Warum wundern sie sich, dass der Laden voll ist? Und wieso bekomme ich immer das Gefühl, dass die Läden für den gesamten Januar schließen?

Das frische Ware einfach besser schmeckt, kann ich voll und ganz verstehen. Nur warum muss der Alkohol (wieso MUSS eigentlich mit Sekt angestoßen werden?) erst am Tag der Tage gekauft werden. Dasselbe mit Gläsern oder Konserven? Planen, im Vorfeld kaufen und weniger Stress – schwer verständlich?

In meiner Zeit als Aushilfe im Supermarkt habe ich häufig an Weihnachten und Silvester an der Kasse gesessen – hunderte von Euros gingen durch meine Hände und den Kartenleser. Alleine für das Essen! Dazu kamen dann noch viel Geld für Feuerwerkskörper. 

Ein Jahreswechsel steht bei vielen für einen Neuanfang. 365 unbeschriebene Seiten eines neuen Buches, die du, als Autor/in deines Lebens neu beschreiben kannst. Doch warum findet bei so vielen der Jahreswechsel unter Druck, Hektik, Stress und Lärm statt? Ist das, wie du in dein neues Jahr starten möchtest?

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