Zuallererst: Ich war nicht immer so. Meine Eltern bekamen mich am Wochenende garantiert nicht vor 9 Uhr aus dem Bett. Selbst wenn ich wach war, habe ich gelesen, dann weitergeschlafen. Umso länger ich über das Thema Frühaufsteher / Early bird / Lerche nachdenke, umso mehr stelle ich fest, dass auf irgendeine Art und Weise ich doch immer recht früh wach war. (Mir ist auch bewusst, dass es im Schichtdienst es nicht einfach ist. Das hat mir meine Teilzeitstelle im Supermarkt sehr gut gezeigt.)
Durch meine Eltern bin ich von klein auf recht früh wach gewesen. Bei denen ist Frühstücken um 8 schon spät! Das ging so, bis ich alt genug war, um “Nein” zu sagen. Auf der weiterführenden Schule begann die erste Stunde um 7:30. Für uns bedeutete das, dass der Bus 6:33 fuhr oder um kurz vor 7 das Fahrrad genommen werden musste. Unter der Woche war daher immer früh aufstehen angesagt, denn ohne Frühstück ging es nicht aus dem Haus. Am Wochenende war oft noch Schachturniere oder Jugendfeuerwehr angesagt, wofür früh aufstehen auch Pflicht war.
Nach dem Abi ging es nach Neuseeland als Au Pair. Auch dort musste ich 3 von 5 Wochentagen um 6:30 soweit fit sein, dass ich die Kids übernehmen konnte. Ja, ich stand immer unten in Schlafklamotten, aber das war in Ordnung. Die restlichen Tage wurde meist auch nicht länger als bis um 7 oder 8 geschlafen, es war viel zu viel zu erleben.
Zurück in Deutschland und früh aufstehen war immer noch nicht vermeidbar…
Back in good old Germany ging es direkt mit dem Teilzeitjob los im Supermarkt – gar keine Zeit mich an das lange Ausschlafen zu gewöhnen. Ausbildungsbeginn – 2 Monate lang 7 Uhr Start Lehrwerkstatt. Spätestens 8:30 Uhr dann im Büro – Gleitzeit lässt grüßen, pendeln kostet leider auch eine Menge Zeit, daher kam ich auch hier nicht um das frühe Aufstehen drumherum. Wieder auf das Dorf ziehen, kam für mich nicht in Frage, ein Auto bis heute auch nicht. In den Theoriephasen der Uni fing ich an, morgens ins Fitnessstudio zu gehen, es lag eh auf dem Weg und abends hatte ich weder Lust noch Zeit dazu (und es war mir auch einfach zu überfüllt…).

Ja, und dann brach ich das Studium ab, lernte nur für Ausbildung und es war für mich schnell klar, dass ich die Zeit abends brauche. Da kam die Möglichkeit, morgens früher anzufangen, dadurch früher zu gehen und dann genügend Zeit zu haben, gerade recht. Und das habe ich auch jetzt bei meiner Vollzeitstelle beibehalten – bedeutet nämlich auch, dass ich Freitagmittags schon Feierabend machen kann :D
Ich gestehe, erst durch das Aufschreiben wird mir gerade klar, dass sich das frühe Aufstehen in gewisser Art und Weise doch schon durch mein Leben gezogen hat. Das heißt aber auf gar keinen Fall, dass es mir immer leicht fiel und fällt!
6 Gründe, warum ich gerne früh aufstehe und eine Lerche bin:
- Ich kann früher Feierabend machen und habe abends mehr Zeit für alles.
- Ich bin morgens produktiver als Nachmittags/abends
- In der Zeit, in der ich alleine im Büro bin, kann mich weder wer unterbrechen, weil er reinkommt, noch sind 99% noch nicht auf der Arbeit, so dass mein Telefon auch nicht klingelt. Dadurch habe ich einen entspannteren Start in die Arbeit.
- Entspannter Start = Ich lasse mich den Tag über meist weniger stressen.
- Nicht in der Pendlerhauptzeit unterwegs zu sein, bedeutet weniger Bahn-/Busprobleme und pünktliches Ankommen! (Es ist faszinierend, mit der Bahn um 5:20 habe ich deutlich weniger Probleme, als selbst mit der um 5:50 oder später!)
- Sommer: ich bin eh wach, weil es so früh hell ist. Winter: starte ich eben im Dunkeln, dafür komme ich aber im hellen nach Hause ;)
- …
Was wären für Dich Gründe früher aufzustehen? Denk mal drüber nach! Denn das ist der erste Schritt, dich vom Kopf her dazu zu bekommen, dass du morgens auch wirklich aus dem Bett steigst, wenn dein Wecker klingelt.
Im nächsten Teil geht es um die Eule und die Lerche – hast du davon schon einmal gehört?